Das Trainingsraumkonzept richtet sich an Schüler und Schülerinnen, die im Unterricht Verhaltensauffälligkeiten zeigen und sich nicht an vereinbarte Klassenregeln halten. Sie erhalten die Möglichkeit, den Unterricht zu verlassen und im so genannten "Trainingsraum" ihr Verhalten mit einem Trainingsraumlehrer zu besprechen.
Das wesentliche Ziel des Trainingsraumkonzepts besteht darin, die lernbereiten Schüler zu schützen und ihnen einen entspannten und effektiveren Unterricht anzubieten. Des Weiteren sollen den häufig störenden Schülern Hilfen angeboten werden, die darauf ausgerichtet sind, ihr Sozialverhalten zu verbessern.
Eine wichtige Basis des Trainingsraumkonzepts bilden fünf neue Klassenregeln, die für alle Klassen gelten:
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Ich gehe freundlich mit meinen Mitschülern um.
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Ich gehe freundlich mit den Erwachsenen um.
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Ich arbeite im Unterricht mit.
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Ich gehe sorgfältig mit allen Dingen um.
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Ich verhalte mich in der Klasse ruhig.
Unser Trainingsraum wurde im Schuljahr 2006/2007 eingerichtet. Das Konzept ist fest im Schulprogramm verankert und wurde seither laufend evaluiert. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die pädagogische Arbeit im Trainingsraum die Schüler in ihrem eigenverantwortlichen Denken und Handeln offensichtlich positiv bestärkt.
Entspannung im Schulalltag
Inselraum
Der Inselraum versteht sich als zusätzliches Förderangebot zur Entspannung des Schulklimas. Zielgruppe sind Schüler, die nicht über das notwendige Regelverständnis verfügen, im Klassenunterricht sozial/emotional überfordert sind und diesen durch ihr orginelles Verhalten stören. Aber auch Schüler mit ausreichendem Regelverständnis können, nach Anmeldung, freiwillig 1x in der Woche den Inselraum besuchen, um sich zu entspannen und eine "Auszeit" vom Unterricht zu nehmen. Auch dies führt zu einer Reduzierung von Unterrichtsstörungen.
Gearbeitet wird in Schülergruppen von 2-6 Schülern, angepasst an die individuellen Bedürfnisse der Schüler.
Was können die Schüler im Inselraum machen?
Musik hören, malen, matschen, auf dem Sofa entspannen, in der Hängematte schaukeln, puzzeln, basteln, Gesellschaftsspiele spielen,...
Angestrebte Ziele des Inselraumkonzepts sind:
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In Freibeschäftigungssituationen - frei von unterrichtlichen Anforderungen - soziale Regeln und Bindungen in einem vom Schüler vorgegebenen Tempo und in einer von ihm vorgegebenen Weise erleben und erlernen zu können
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In einem überschaubaren Rahmen einfache soziale Regeln einüben sowie lernen, Verantwortung für sein Handeln und für andere zu tragen.
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Sich wohl und geborgen fühlen und lernen, sein emotionales Gleichgewicht (wieder) zu finden.
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Positive Lernerfahrungen sammeln, Erfolgserlebnisse haben und das eigene Selbstwertgefühl steigern.
Gewaltfreie und selbstverantwortliche Lösung von Konflikten
Streitschlichtung
Seit Beginn des Schuljahres 2009/2010 besteht für Schüler an der CBS die Möglichkeit, Konflikte im Rahmen einer sogenannten „Streitschlichtung“ beizulegen.
Das Grundprinzip der Streitschlichtung durch Mediation besteht darin, dass es in einem Konflikt nicht um „Gewinnen“ oder „Verlieren“ geht. Vielmehr sollen die Beteiligten für die Hintergründe des Streits sensibilisiert werden und gemeinsam eine Lösung finden. Diese wird in einem „Friedensvertrag“ festgehalten. Ein weiteres Treffen aller Parteien nach Ablauf von 3-4 Wochen soll erkennbar machen, ob die getroffenen Vereinbarungen eingehalten wurden oder eine weitere Streitschlichtung von Nöten ist.
Den Mediatoren kommt in diesem Schlichtungsgespräch eine ganz zentrale Bedeutung zu. Auf der Basis von Vertraulichkeit und Unparteilichkeit sind sie bei der Konfliktlösung behilflich ohne selbst die Lösung vorzugeben. Ihre Aufgabe ist es vielmehr, den Kontrahentinnen und Kontrahenten den jeweils eigenen Anteil am Konflikt zu verdeutlichen, aber auch die Gefühle und Motive der/des anderen in den Blick zu rücken. Mit dieser „Hilfe zur Selbsthilfe“ sollen die Schüler in die Lage versetzt werden selbst eine Lösung zu finden.
Im Sinne einer Entspannung des Schulklimas sollen die Schüler durch das Streitschlichterprogramm lernen mit Konflikten anders umzugehen und so eine neue „Streitkultur“ entwickeln. Schüler/innen üben ein ganz bestimmtes Verfahren, durch das sie einige ihrer Konflikte eigenverantwortlicher und gewaltfrei lösen können. Schüler/innen lernen den anderen zu achten. Sie versetzen sich in ihre/seine Lage und sollen so eine tolerantere Haltung entwickeln.